Internationaler Tag der Pressefreiheit am 3. Mai

„Die Presse ist freilich sehr unbequem, nicht nur für die Regierungen. Das Gescheidtermachen der Leute ist eine gar üble Sache“: Als Philipp Jakob Siebenpfeiffer im Sommer 1833 zusammen den anderen Galionsfiguren des Hambacher Festes in Landau vor Gericht stand, fand der vormalige Homburger „Landcommissär“ (Landrat) klare Worte. Dass Pressefreiheit für ihn ein essentielles Grundrecht darstellte, betonte er bei jeder Gelegenheit. Den Behörden warf er dabei nicht ohne ironischen Unterton vor, Zeitungen und Journalisten zu behindern und zu unterdrücken, um die Bevölkerung in Unwissenheit zu halten. Diesem Engagement ihres Namensgebers verpflichtet, gehört die Geschichte der heute im Grundgesetz garantierten Freiheit der Medien ebenso zum Aufgabenfeld der Siebenpfeiffer-Stiftung wie die Beobachtung und Kommentierung aktueller Entwicklungen, Einschränkungen oder Bedrohungen der „Preßfreyheit“. Alle zwei Jahre verleiht die Siebenpfeiffer-Stiftung zudem den Siebenpfeiffer-Preis, der journalistisches Engagement auszeichnet, das keine Rücksichten auf berufliche Karriere oder finanzielle Vorteile kennt.

Der „World Press Freedom Day“, der „Welttag der Pressefreiheit“, der 1993 auf Vorschlag der UNESCO von der Generalversammlung der Vereinten Nationen eingeführt wurde und der auf den 3. Mai begangen wird, ist jedes Jahr Anlass, auf das mühsam und opferreich erkämpfte Recht auf freie Meinungsäußerung hinzuweisen. Unabhängige und freie Medien – Zeitung, Fernsehen, Radio und auch das Internet –sind unabdingbare Grundpfeiler demokratischer Länder. Sie sollen die Öffentlichkeit unabhängig und wahrheitsgemäß über Entwicklungen, Tages- und Weltgeschehen informieren, Missstände aufzeigen und durch Kritik und vielfältige Diskussion zur öffentlichen Meinungsbildung beitragen. „Nichts anderes forderte Siebenpfeiffer in seiner Äußerung vor Gericht vor über 180 Jahren“, erläutert Martin Baus, Geschäftsführer der Siebenpfeiffer-Stiftung. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, müsse die Medienlandschaft eines Landes frei, vielfältig und unabhängig von wirtschaftlicher oder politischer Beeinflussung sein.

Im Blickpunkt des bevorstehenden 31. Tages der Pressefreiheit steht die Weltklimakrise. Die Erderwärmung und das dramatische Aussterben der Tier- und Pflanzenarten hat nicht allein katastrophale Folgen für Wetter, Umwelt und Ökosysteme, sondern auch für das Leben von Milliarden Menschen. Ihre persönlichen Geschichten, die oft von Tod, Flucht, Zerstörung und Vernichtung der Lebensgrundlagen handeln, sollen bekannt gemacht werden. Die verstörenden Auswirkungen der Klima- und Biodiversitätskrise ins allgemeine Bewusstsein zu rücken, ist eine wichtige Aufgabe der Medien und ein wichtiger Schritt, die Probleme anzugehen.

Die Arbeit der Journalisten ist dabei von entscheidender Bedeutung. Durch ihr Engagement, das oft Zivilcourage und Beharrlichkeit erfordert, wird unser Blick auf das planetare Geschehen geschärft. Die Journalisten arbeiten sozusagen an der vordersten Front, eben dort, wo der Klimawandel „gemacht“ wird und wo er seine fatalen Folgen zeitigt. Dabei steht ihre Berichterstattung in der Regel wirtschaftlichen Interessen im Weg, was Journalistinnen und Journalisten natürlich auch persönlich direkten Risiken und Gefahren aussetzt. „Insofern ist Siebenpfeiffers Blickwinkel, wonach der journalistische Auftrag eng mit Aufklärung und Information zu tun hat, genauso aktuell wie zu seinen Lebzeiten vor 200 Jahren“, sagt Landrat Dr. Theophil Gallo, der auch als Vorsitzender der Siebenpfeiffer-Stiftung das historische Erbe des ersten Homburger „Landcommissärs“ mitbetreut und der sich im Rahmen seiner Doktorarbeit 1994 mit dem vorgenannten Prozess gegen die Hambacher Akteure beschäftigte. „Mit Blick auf die anstehenden Europawahlen will ich auch ausdrücklich betonen, dass schon damals Siebenpfeiffer ein engagierter Verfechter eines ebenso freien und demokratischen Europas war“, so der Vorsitzende. Ingesamt  empfiehlt er einen Blick auf die Internetseite von „Reporter ohne Grenzen“, die die Lage der Pressefreiheit weltweit dokumentieren und eine Rangliste der Pressefreiheit erstellen.

Landrat Dr. Theophil Gallo (5. v. l.) mit Mitgliedern der polnischen Delegation sowie mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung vor der ersten Informationstafel zur „VIA REGIA im Saarpfalz-Kreis“. Foto: Sandra Brettar

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